ROSENKAVALIERE
Kombinieren leicht gemacht: Stauden und Rosen
Lange Zeit galt die Rose als launische Einzelgängerin. Inzwischen haben zahlreiche Verehrer, vor allem aus dem Reich der Stauden, das Herz der stolzen Diva erobert und begleiten wirkungsvoll ihren Auftritt. Doch nach wie vor tun sich viele Hobbygärtner schwer, der Königin der Blumen den passenden Hofstaat zur Seite zu stellen.

Abhilfe schafft das Sortiment 'Rosenkavaliere', das in vielen Gartencentern von Mai bis Juli erhältlich ist. Dahinter verbirgt sich eine illustre Staudenschar, die den Rosen besonders gut zu Gesicht steht und auch dieselben Ansprüche an den Standort stellt. Wie Rosen bevorzugen sie ein sonniges Plätzchen mit nährstoffreichem, durchlässigem, aber nicht zu trockenem Boden. Damit sie der Königin nicht die Schau stehlen, ist die Wuchshöhe der Stauden auf 100 cm begrenzt.

Von Kavalieren in Blau- und Violetttönen lassen sich die Rosen besonders gerne umschwärmen, denn diese fehlen in ihrem eigenen Farbspektrum. Deswegen lässt sich die schöne Dame gern in Gesellschaft von Rittersporn blicken, den schon der berühmte Staudenzüchter Karl Foerster zum „Ritter der Rose“ adelte. Die Sorte 'Atlantis' (Delphinium Belladonna-Hybride) trägt von Juni bis August dunkelviolettblaue Rispen zur Schau und bleibt mit 100 cm Höhe schön kompakt. Wer die Pflanze unmittelbar nach dem Verblühen auf zirka 10 cm über dem Boden zurückschneidet, darf sich auf eine zweite Blüte im September freuen. Das gilt ebenfalls für den Salbei 'Ostfriesland' (Salvia nemorosa), der sich im Juni und Juli mit einer Vielzahl violetter Ähren schmückt. Die schlanken, hohen Wuchsformen der beiden Kavaliere treten in ein spannungsreiches Spiel mit den runden Blütenbällen der Rosen und bringen so Struktur ins Beet. Schön zu roten Rosen machen sich gelbe oder weiße Begleiter. Das robuste Mädchenauge 'Zagreb' (Coreopsis verticillata) bleibt mit 30 cm niedriger als seine Verwandten und ist ein echter Dauerblüher. Von Juni bis September bereichert die Pflanze mit dem filigranen Laub das Rosenbeet mit einem satten Gelbton. Weiße Strahlenblüten mit gelber Mitte steuert die Sommer-Margerite (Leucanthemum x superbum) bei. Die Sorte 'Gruppenstolz' ist mit 50 cm sehr standfest und blüht nach einem Rückschnitt erneut.

Die Schafgarbe (Achillea filipendulina) kennen die meisten Gartenbesitzer in gelber Farbe. Doch 'Walter Funke' bringt leuchtend rote Blüten hervor, die sich wunderbar von dem grauen Laub abheben. Die leuchtstarke Erscheinung passt besonders gut zu weißen oder gelben Rosen und spendiert auch gerne Blütenstängel für die Vase.

Romantisch wird’s mit der hellrosa blühenden Flammenblume 'Bright Eyes' (Phlox paniculata). Zusammen mit rosa oder weißen Rosen zaubert sie stimmungsvolle Bilder in den Garten – wenn man die trockenheitsempfindliche Pflanze mit ausreichend Wasser zur Blütezeit versorgt, bis in den September. Ab August stimmt die rosa Fetthenne 'Carl' in den Blütenreigen mit ein und hält sich wacker bis in den Oktober. Sie tröstet über die ein oder andere Verschnaufpause der Rosen im Spätsommer hinweg.

Eines darf über der ganzen Partnersuche nicht vergessen werden: Rosen brauchen auch etwas Privatsphäre. Vor allem im Frühjahr legen Stauden ein rasantes Wachstumstempo an den Tag und bedienen sich aus dem Nährstoffvorrat des Bodens, während es die Rose eher langsam angehen lässt. Die Begleitpflanzen sollten also nicht zu nah an den königlichen Star heranrücken.

Hier einige Beispiele:

Schafgarbe
Achillea filipendulina 'Walter Funcke'
Herrlich, leuchtende Büten in Verbindung mit dem graugrünen Laub! Welch eine attraktive und zugleich natürlich wirkende Farbenpracht, die zwar ins Auge fällt und doch keineswegs in Verbindung mit Rosen zu aufdringlich wirkt.

Steinquendel
Calamintha nepeta
Der Duft dieser Staude kann selbst im Wettstreit mit den bekannten Duftrosen bestehen. Über Monate erweisen sich die zahllosen weißen Blüten als wahre Kavaliere und geben den kräftigen Farben der Rosen einen dezenten Rahmen.

Mädchenauge
Coreopsis verticillata 'Zagreb'
Aufgrund der hellen Leuchtkraft strahlt dieser Dauerblüher selbst an trüben Sommertagen. Mit seinen kurzen Ausläufern schließt dieses Mädchenauge kleinere Beetlücken ohne dabei dominieren zu wollen.

Rittersporn
Delphinium × belladonna 'Atlantis'
Eine überaus blühfreudige Neuheit, die über Monate immer wieder neue Blüten hervorbringt. Mit dem lockeren Wuchs legt sich die Pflanze über Natursteine oder Tröge. Bevorzugt wird ein durchlässiger Boden in sonniger Lage. Schutz vor Kahlfrösten ist ratsam.

Lavendel
Lavandula angustifolia 'Hidcote Blue'
Rosen und Lavendel - ein unübertroffener Klassiker! Das herrliche tiefe Violettblau dieser vielleicht besten Sorte ist bei Rosen nicht zu finden und rundet damit das Farbspiel herrlich ab.

Sommermargerite
Leucanthemum × superbum 'Gruppenstolz'

Flammenblume
Phlox paniculata 'Bright Eyes'
Ein herrlicher Sommerblüher, der seine Akzente setzt, wenn andere Stauden oder Rosen sich eine Verschnaufpause gönnen. Mit seinen fröhlichen Farbspiel und dem berauschenden Duft ein Gewinn für jeden Rosengarten.

Salbei
Salvia nemorosa 'Ostfriesland'
eits vor den ersten Rosenstöcken öffnen sich die Blüten des Salbei und verlängern damit den Reiz der Pflanzung. Ein Tipp: Wie die Rose bedankt sich auch der Salbei bei einem Rückschnitt nach der Blüte mit einem 2. Flor.

Fetthenne
Sedum spectabile 'Carl'
Wenn andere Stauden oder Rosen bereits wieder zur Ruhe kommen, setzt die Fetthenne mit seiner kräftigen Blütenpracht die Farbakzente. Somit verlängert sie das Blütenjahr um viele Wochen.

Eisenkraut
Verbena bonariense
Ein herrlicher Dauerblüher, der mit seiner eleganten Leichtigkeit stimmungsvolle Gartenbilder schafft. Leider nur bedingt ausdauernd, jedoch sich an warmen Plätzen per Selbstaussaat erhaltend.

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